Keywords übersetzen oder in der Zielsprache recherchieren?
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Pling! Soeben ist eine neue E-Mail im Posteingang eingetroffen: ein Unternehmen möchte seinen Internetauftritt übersetzen lassen. Ich greife zum Telefon und hole weitere Infos ein. Ich erfahre, dass ich neben den Website-Texten auch die ausgangssprachliche Keywordliste erhalte. Ich soll die Keywords übersetzen. Eine Keyword-Recherche für die Zielsprache sei nicht notwendig.
Ob das den gewünschten Erfolg bringt?
Welche Funktion haben Keywords?
Keywords sind Schlüsselbegriffe, die Suchende im Internet eingeben. Suchmaschinen ziehen diese Suchbegriffe heran, um die passenden Inhalte anzuzeigen. Das heißt: Damit ein Text in den Ergebnislisten der Suchmaschinen angezeigt wird, muss er das entsprechende Keyword enthalten.
Keywords beeinflussen demnach die Auffindbarkeit im Internet. Das gilt für den Originaltext ebenso wie für die Übersetzung. Denn wenn ein übersetzter Text nicht in den Suchergebnissen auftaucht, existieren die angebotenen Produkte und Dienstleistungen nicht für die Suchenden. Aber woher weiß ich, welcher Suchbegriff in einer Sprache verwendet wird?
Keywords übersetzen – lieber nicht!
Wenn Keywords „nur“ übersetzt werden, bleiben diverse Faktoren unberücksichtigt. Das kann sich negativ auf die Sichtbarkeit der übersetzten Seite im Internet auswirken. Schauen wir uns folgendes Beispiel an.
Suchvolumen – ein entscheidender Faktor
Der deutsche Suchbegriff „seo agentur“ kann mit „seo agency“ oder „seo company“ ins Englische übersetzt werden. Das richtige Keyword für die Übersetzung lässt sich nur mit einem Keyword-Tool wie Ubersuggest, Hypersuggest, Keyword Finder oder dem Keyword-Planer von Google finden. Das Tool zeigt, dass sowohl in Großbritannien als auch in den USA beide Begriffe verwendet werden. Allerdings wird in Großbritannien häufiger nach „seo agency“ und in den USA nach „seo company“ gesucht. In diesem Beispiel sind Suchvolumen und Zielland entscheidend.
Zielgruppe einbeziehen
Im zweiten Beispiel entscheidet die Zielgruppe über das Keyword. Der englische Terminus „distance learning“ kann mit Fernunterricht, Distanzunterricht und Distanzlernen übersetzt werden. In vielen Fällen sind die Übersetzungen austauschbar. Welcher Begriff sollte nun verwendet werden?
Laut Ubersuggest liegt das Suchvolumen für Fernunterricht und Distanzlernen in Deutschland aktuell bei 1300 Anfragen monatlich (Stand: Oktober 2021). Für Distanzunterricht gibt es nur 70 Anfragen. Hier ist neben dem Suchvolumen die Zielgruppe entscheidend. Spricht sie eher von Distanzlernen oder Fernunterricht?
Suchvolumen im Keyword-Tool Ubersuggest
Suchbegriffe und Trends
In Zeiten der Corona-Pandemie sah das Bild zeitweise anders aus. Das Suchvolumen für Distanzunterricht ist Ende 2020 in die Höhe geschnellt und war phasenweise 6 bis 7 Mal höher als für die anderen Begriffe. Welches Keyword wäre damals wohl sinnvoll gewesen?
Keyword-Vergleich in Google Trends
Besser: Keywords in der Zielsprache recherchieren
Ein hohes Ranking in einer Sprache garantiert nicht, dass die übersetzten Seiten auch in der Zielsprache erfolgreich sind. Der Erfolg steht und fällt mit den richtigen Keywords in der jeweiligen Sprache. Dafür reicht eine reine Übersetzung nicht aus: Die Suchbegriffe müssen in der Zielsprache recherchiert werden. Nur so lassen sich suchmaschinenrelevante und zielgruppenspezifische Aspekte berücksichtigen. Andernfalls verspielen Sie, im Internet gefunden zu werden.
Setzen Sie daher auf eine SEO-Übersetzung. Diese Dienstleistung kombiniert Website-Übersetzung mit Suchmaschinenoptimierung – Keyword-Recherche inklusive. Damit Ihre Zielgruppe Sie in jeder Sprache finden kann.
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SEO-optimierte Übersetzung – eine vorteilhafte Dienstleistung